Ihre Verantwortung für Brandsicherheit
Bei Gebäudebränden sind Bodenabläufe potenzielle Schwachpunkte, über die Feuer, Rauch und toxische Gase von Raum zu Raum gelangen können. Deshalb schreiben die Bauordnungen der Länder geeignete vorbeugende Brandschutzmaßnahmen im Bereich der Ablauftechnik vor. Erfahren Sie hier das Wichtigste darüber, wie Sie Bodenabläufe fachgerecht gegen Brandeinwirkungen absichern, um die Brandsicherheit in Ihrem Gebäude zu gewährleisten und Haftungsansprüchen vorzubeugen.
Bitte berücksichtigen Sie bei der Gebäudeplanung neben dieser Einführung vor allem die geltende Bauordnung, die Leitungsanlagen-Richtlinie (LAR) und die Regelungen aus der Norm DIN 4102. Im Zweifelsfall empfehlen wir, einen Fachplaner für Brandschutz heranzuziehen.
Bodenabläufe als Risikofaktor im Brandfall
Wie schnell sich ein Brand in einem Gebäude ausbreitet, hängt davon ab, wie lange die Raumgrenzen den Flammen und den von ihnen ausgehenden Rauch- und Gaspartikeln standhalten. Unzureichend gesicherte Bodenabläufe bergen diesbezüglich gleich mehrere Risiken:
Feuerwiderstandsklassen von Bodenabläufen
Je nach Bundesland, Gebäudetyp und Einbauort sind für Deckendurchbrüche und damit auch für Bodenabläufe unterschiedliche Feuerwiderstandsfähigkeiten gefordert. Diese werden gemäß DIN 4102-2 oder DIN EN 13501-2 in Feuerwiderstandsklassen eingeteilt. Durch den Zahlenwert der Feuerwiderstandsklasse wird angegeben, über welchen Zeitraum in Minuten ein geprüftes Bauteil einem Brand mindestens standhält. Die für Bodenabläufe relevanten Feuerwiderstandsklassen nach DIN 4102-2 und Benennung nach MBO sind:
- F30 = 30 min („feuerhemmend“)
- F60 = 60 min („hochfeuerhemmend“)
- F90 = 90 min („feuerbeständig“)
- F120 = 120 min („hochfeuerbeständig“)
Bitte beachten Sie hier die Vorgaben in Ihrem projektspezifischen Brandschutzkonzept.
Brandschutzmaßnahmen für Bodenabläufe
Bodenabläufe werden einerseits mit rauchgasdichten Geruchsverschlüssen und Abschlüssen zwischen Kernlochbohrung und Ablaufkörper (mittels geeigneter Verfüllung oder Durchgangsdichtung) gegen Brände gesichert. Andererseits kommen spezielle Brandschutzeinsätze zum Einsatz. Damit wird Flammen, Rauch und toxischen Gasen bei einem Brand der Weg von einem Raum in den nächsten versperrt.
Wie funktioniert ein Brandschutzeinsatz?
Ein Brandschutzeinsatz wird in den Rohrstutzen an der Unterseite eines Bodenablaufs eingefügt. Er besteht aus einem hitzeempfindlichen Material, das beim ersten Kontakt mit Feuer aufquillt und den Ablauf so verschließt.
Fire-Kit & Quick-Fit: Brandschutz für KESSEL-Abläufe
Mit dem Brand- und Rauchgasschutzeinsatz Fire-Kit und der Durchgangsdichtung Quick-Fit beinhaltet unser Sortiment geeignete Zubehörteile für die fachgerechte Absicherung von KESSEL-Abläufen gegen Brände. Das Fire-Kit stellt den feuerfesten Verschluss des Ablaufs im Brandfall sicher, während die Durchgangsdichtung Quick-Fit eine einfach zu verbauende Alternative zu konventionellen Verfüllmaterialien zum Abdichten der Kernlochbohrung darstellt. Die in ihr integrierte Brandschutzmasse versiegelt bei Feuer jegliche Undichtigkeiten zwischen Ablaufkörper und Kernlochbohrung. Sowohl Fire-Kit als auch Quick-Fit erfüllen die Feuerwiderstandsklasse R120 für Rohrdurchführungen.
Zulassung Brandschutzeinsatz Fire-Kit
Unser Brandschutzeinsatz Fire-Kit verfügt sowohl über die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) als auch über die allgemeine Bauartgenehmigung (abG) und ist somit eine gute und sichere Ergänzung zu den KESSEL-Bodenabläufen.
Wo kann auf die Absicherung verzichtet werden?
An einigen Einbauorten ist es gemäß Musterbauordnung (MBO) gestattet, auf vorbeugende Brandschutzmaßnahmen in Bodenabläufen zu verzichten: