Sonden und Sensoren

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Auswahl von Sonden für Hebeanlagen und Pumpstationen

In Hebeanlagen und Pumpstationen kommen bestimmte Sonden bzw. Sensoren zum Einsatz, um den Wasserpegel im Abwasserbehälter zu ermitteln. Je nach Anwendungszweck der jeweiligen Sonde kann dies dazu dienen, Pumpvorgänge einzuleiten oder einen Alarm auszulösen, wenn sich das Wasser im Behälter aufstaut. Es gibt verschiedene Sondentypen, die sich jeweils für bestimmte Einsatzbedingungen eignen. Typische Sonden sind z. B. Drucksensor, Leitwertsonde, Schwimmerschalter, hydrostatischer Sensor oder optische Sonde.

Drucksensor / Pneumatische Niveauerfassung

Der Wasserpegel in einer Hebeanlage oder Pumpstation kann mithilfe eines Drucksensors ermittelt werden. Das ansteigende Wasser in der Hebeanlage komprimiert die Luft in einer Tauchglocke oder einem Tauchrohr. Dies wird an den Drucksensor übertragen und löst den Pumpvorgang aus, sobald der entsprechende Pegelwert überschritten wird. Der Wasserstand kann millimetergenau ermittelt werden. 

Drucksensoren sind kostengünstig, einfach zu handhaben und haben sich als Standard bei vielen Hebeanlagen durchgesetzt. Sie sind jedoch bei extrem fetthaltigem Abwasser nicht immer die Ideallösung. Darüber hinaus sind sie nicht zu empfehlen, wenn der Abstand zwischen Hebeanlage und Schaltgerät mehr als 15 Meter beträgt oder Druckschlauch und Kabel nicht stetig steigend von der Hebeanlage zum Schaltgerät verlegt werden können. Hierbei kann sich Kondenswasser im Druckschlauch bilden und beeinträchtigt die korrekte Übertragung des Pegelstandes.  

Schwimmerschalter

In einer mit Schwimmerschalter ausgestatteten Hebeanlage oder Pumpstation wird der Pumpvorgang ausgelöst, wenn im Abwasserbehälter ein Schwimmer durch ansteigendes Wasser nach oben gedrückt wird. Sobald der Schwimmer die entsprechende Höhe erreicht hat, erhält das Steuergerät das Signal zum Aktivieren der Pumpe.

Der Schwimmerschalter ist ein einfacher und bewährter Sondentyp. Allerdings sind die Anpassungsmöglichkeiten der Schalthöhen bzw. Schalthysteresen begrenzt.

Hydrostatischer Sensor / Pegelsonde

Hydrostatische Sensoren, auch Pegelsonden genannt, funktionieren basierend auf dem hydrostatischen Gesetz: Das besagt, dass der Druck einer Flüssigkeit in einem Behälter direkt proportional zur Höhe der Flüssigkeitssäule über der Messstelle ist. Diese Art von Pegelsonde misst also den Druck, der durch die Wassersäule im Tank erzeugt wird, um den Wasserstand zu bestimmen.

Vorteile von Pegelsonden sind ihre Zuverlässigkeit und Genauigkeit, da sie weniger anfällig für äußere Einflüsse wie Verschmutzung oder Temperaturschwankungen sind. Darüber hinaus kann die Signalübertragung (kabelgebunden) über eine wesentlich größere Strecke (> 100 m) erfolgen als bei anderen Sensoren. Man kann somit das Schaltgerät deutlich flexibler positionieren. Allerdings sind sie deshalb in der Regel auch teurer als andere Sondentypen.

Optische Sonde

Optische Sonden werden in Hebeanlagen und Pumpstationen als Alarmsonden eingesetzt. Sie senden ein optisches Signal in Form von Infrarotlicht aus. Sobald die Sonde eine Änderung des Infrarotlichtsignals feststellt, wird der Alarm ausgelöst.

Im Vergleich zu anderen Sondentypen eignen sich optische Sonden in der Regel besser als Alarmgeber, da sie auch nach langer Inaktivität zuverlässig funktionieren. Sie können allerdings Fehlalarme auslösen, wenn sie in Hebeanlagen oder Pumpstationen mit stark schäumendem Abwasser eingesetzt werden, oder wenn sich aufgrund warmer Abwasserdämpfe Kondenswasser an der Sonde bildet.

Leitwertsonde

Eine Leitwertsonde löst den Pumpvorgang aus, sobald das Wasser zwei eng beieinander liegende Messpunkte erreicht. Die dort anliegende Wechselspannung führt dazu, dass Strom durch die leitende Flüssigkeit zwischen den Messpunkten fließt. Dies gibt dem Steuergerät das Signal, die Pumpe zu aktivieren.  

Mit einer Leitwertsonde kann der Wasserpegel in einem Abwasserbehälter auf einfache und kostengünstige Weise ermittelt werden. Sie funktioniert allerdings nur mit leitenden Flüssigkeiten und kann nicht in Pumpentechnik eingesetzt werden, die Regen- oder Kondenswasser fördert. 

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