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Bemessung der Ablaufleistung

9 min Lesezeit

Ablaufleistung bemessen: So wird’s gemacht

Für die fachgerechte Entwässerung im Innen- und Außenbereich muss sichergestellt werden, dass die verbauten Abläufe und Ablaufleitungen für die am Einbauort anfallenden Wassermengen und -drucke geeignet sind. Dabei müssen bestimmte Normvorschriften und/oder die örtliche Regenwassermenge sowie die Druckbeständigkeit der verwendeten Rohrleitungen berücksichtigt werden. Wie geht man dabei vor?

  1. Ermittlung der anfallenden Abwassermenge
  2. Bodenablauf mit passendem Abflussvermögen finden

Mindestabflusswerte nach DIN EN 1253-1

Die Norm DIN EN 1253-1 gibt die Mindestmengen Wasser vor, die Abläufe in unterschiedlichen Nennweiten bei einer Stauhöhe von 20 mm ableiten können müssen. Viele Hersteller geben dabei nur einen Wert (Ablaufleistung) an. Achtung! Das ist dann sehr wahrscheinlich bei 20 mm Anstauhöhe gemessen.

Achten Sie daher darauf, ob in der technischen Produktdokumentation zusätzlich das Abflussvermögen bei einer Stauhöhe von 10 mm (wahlweise in einer Abflusskurve) angegeben ist.

Mindestabflusswerte für Abläufe und herkömmliche Dachabläufe (nicht für Druckströmung)

Praxisbeispiel

Passt die anfallende Abwassermenge zum Abflussvermögen des Bodenablaufs?
WassermengeAblaufleistung flacher Ablaufsysteme

klassische Duschköpfe ca. 12-15 l/min = max. 0,25 l/s

= 0,4 l/s Linearis Infinity 60 mit Geruchsverschluss bei 10mm Anstau 

 

= 0,5 l/s Linearis Infinity 60 mit Geruchsverschluss bei 20mm Anstau 

große Regenduschen ca. 20-30 l/min = max. 0,50 l/s 

= 0,6 l/s Linearis Infinity 90 mit Geruchsverschluss bei 10mm Anstau

 = 0,8 l/s Linearis Infinity 90 mit Geruchsverschluss bei 20mm Anstau

Achtung: Sonderregelung für Duschabläufe beachten!

Für Abläufe ohne seitliche Anschlüsse, die in Duschen mit einem einzelnen Duschkopf verwendet werden, gilt eine Sonderregelung: Ihr Mindestabflusswert muss in jedem Fall 0,4 l/s betragen. Die betreffenden Produkte müssen vom Hersteller entsprechend gekennzeichnet werden.

Mindestabflusswerte nach Regenwasserabfluss

Q: Regenwasserabfluss in l/s  
r(D, T): Berechnungsregenspende in l/(s x ha) lt. Statistik  
C: Abflussbeiwert  
A: wirksame Niederschlagsfläche in m² 

Alle Abläufe, die Regenwasser aufnehmen, müssen ausreichend groß für den örtlichen Regenwasserabfluss Q bemessen werden. Der Wert wird anhand der hier angegebenen Formel ermittelt. Bitte beachten Sie, dass während eines Starkregens kurzzeitig größere Regenwassermengen auftreten können. Diesem Umstand ist mittels geeigneter Maßnahmen wie dem Einbau von Notüberläufen oder der Druckentlastung von Freispiegelleitungen Rechnung zu tragen.

Druckbeständigkeit der Rohrleitungen

Bei der Auswahl der im Anschluss an Abläufe verbauten Rohre, Formstücke, Verbindungen und Halterungen ist darauf zu achten, dass diese den im Rohrinneren erwarteten Über- und Unterdrücken standhalten. Bei Bedarf sind längskraftschlüssige Bauteile einzusetzen um Verbindungen wie Steckmuffen angemessen zu sichern. Bei größeren Dachentwässerungssystemen sind die genauen Innendrücke per Überlastungs- und Überflutungsrechnung genau zu ermitteln.

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