Das KESSEL Planungshandbuch

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Werkstoffwahl bei Abläufen

7 min Lesezeit

Auswahlkriterien für Kunststoff- und Metallabläufe

Bei der Planung von Ablauftechnik muss geprüft werden, welcher Werkstoff sich am besten für die Abwasserart(en) und klimatischen Bedingungen am Einbauort eignet. Hierbei sind die im Abwasser enthaltenen Stoffe und deren Konzentration, die Abwasser-, Boden- und Lufttemperatur sowie Witterungseinflüsse zu berücksichtigen. Erfahren Sie hier, welchen Belastungen Werkstoffe für Ablauftechnik standhalten müssen, welche Vor- und Nachteile Abläufe aus verschiedenen Materialien haben und wählen Sie anhand unserer Beständigkeitsliste einen geeigneten Werkstoff für Ihren Anwendungsfall aus. 

Allgemeine Anforderungen an Werkstoffe für Abläufe

Alle Werkstoffe, mit denen Ablauftechnik hergestellt wird, müssen entweder selbst korrosionsbeständig sein oder mit einem geeigneten Korrosionsschutz versehen werden. Darüber hinaus müssen sie in jedem Fall häuslichen Abwässern mit Temperaturen bis 95 °C standhalten. Für Werkstoffe, die industriellen Abwässern ausgesetzt werden, gelten die jeweiligen Vorgaben des Planers.

Sonderfall Dachabläufe

Da Dachabläufe das ganze Jahr über der Witterung ausgesetzt sind, gelten für ihre Werkstoffe besondere Anforderungen: Sie müssen Regenwasser und UV-Strahlung sowie Außentemperaturen von -20 bis 80 °C standhalten – bzw. bis 220 (±5) °C, wenn der Ablauf auf einem bitumenbeschichteten Dach eingesetzt wird.

Eigenschaften herkömmlicher Werkstoffe

Ablauftechnik wird in der Regel aus Kunststoffen oder Metallen wie Edelstahl oder Grauguss gefertigt. Mit ihren jeweiligen Eigenschaften eignen sich die Werkstoffe für unterschiedliche Anwendungsfälle:

Kunststoff (z. B. PE-HD, PP, PVC)
Einbaufreundlich und gegen viele aggressive Abwässer beständig. Guter „Allrounder“ für normale Anwendungen wie die häusliche Entwässerung in Privathäusern und Hotels. Muss weder geerdet noch gegen Korrosion geschützt werden.

Edelstahl (z. B. V2A, V4A)
Besonders hygienisch und damit eine gute Wahl für intensiv genutzte, bakterien- und/oder keimbelastete Objekte wie Brauereien, Großküchen, Krankenhäuser oder Schwimmbäder. Erfordert Erdung und Korrosionsschutz.

Grauguss
Aufgrund seiner Hitze-/Feuerbeständigkeit für extrem heiße Umgebungen wie bitumenbeschichtete Dächer geeignet. Korrosionsschutz- und gegebenenfalls Erdungsbedarf sowie eingeschränkte Hygiene.

Das Beste aus drei Welten: Verbundwerkstoff Ecoguss

Neben den konventionellen Werkstoffen Grauguss, Edelstahl und Kunststoff gibt es neuerdings eine vierte Alternative: Der von KESSEL entwickelte Hightech-Verbundwerkstoff Ecoguss mit Kunststoff- und Metallanteilen vereint die Vorteile aller herkömmlichen Werkstoffe in sich. Dementsprechend ist er erdungs- und korrosionsfrei, hitze- und säurebeständig und dank seiner glatten Oberfläche sehr hygienisch. Die einzelnen Eigenschaften können außerdem gezielt verstärkt werden, indem das Mischungsverhältnis der Inhaltsstoffe angepasst wird. Damit können Abläufe aus Ecoguss so gut wie überall – und dank ihres relativ geringen Gewichts auch einfacher als Edelstahl- und Gussabläufe – bedenkenlos eingebaut werden.

Werkstoffauswahl mit der KESSEL-Beständigkeitsliste

Mithilfe unserer Beständigkeitsliste können Sie prüfen, welcher Werkstoff den in Ihrem Anwendungsfall anfallenden Abwässern am besten standhält. Darin finden Sie eine Auflistung der gängigsten Abwasserarten mit Bewertungen der verschiedenen Werkstoffe hinsichtlich ihrer Beständigkeit.

Beständigkeitsliste

Im Vergleich

Ecoguss vs. Herkömmliche Werkstoffe

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