Das KESSEL Planungshandbuch

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Bodenabläufe und Rinnen aus Edelstahl

11 min Lesezeit

Übersicht

Für die Entwässerung von Nassräumen, Restaurations-, Nahrungsmittel-, Fleischerei- und Industriebetrieben bietet unser Edelstahlprogramm funktionsgerechte Lösungsvarianten für jeden Anwendungsbereich an. Eine große Anzahl praxiserprobter Systeme steht zur Verfügung und kann aus unserem Baukastensystem zusammengestellt und kombiniert werden. Grundkomponenten sind dabei:   

  • Edelstahl-Bodenabläufe   
  • Edelstahl-Bodenwannen   
  • Edelstahl-Kastenrinnen   
  • Edelstahl-Schlitzrinnen   

Der verwendete Werkstoff Edelstahl 1.4301 (V2A) oder 1.4571 V4A entspricht voll den EG-Bestimmungen für lebensmittelverarbeitende Betriebe und garantiert zusammen mit besonders stabilen Konstruktionen und fachgerechter Verarbeitung die funktionell einwandfreie Nutzung. Unsere Rostabdeckungen entsprechen der DIN 1253-1.   

Entwässerungsrinnen und Bodenwannen

Überall dort, wo viel Abwasser anfällt und Betrieb und Arbeitsablauf nicht gestört werden dürfen, ist das Abwasser über Rinnen oder Bodenwannen dem Ablauf zuzuleiten und zu entsorgen. Bei großem Abwasseranfall mit groben Schmutzteilen (z. B. in Großküchen) sind Kastenrinnen und Bodenwannen geeignet. Schlitzrinnen eignen sich in Bereichen mit weniger Schmutzstoffteilchenanfall und wo mit häufiger Belastung durch Fahrverkehr zu rechnen ist.  

Abdichtung von Edelstahlabläufen, -rinnen und -wannen

Flächen in gewerblich genutzten Küchen werden allgemein in die Wassereinwirkungsklasse W2-I oder W3-I mit zusätzlicher chemischer Beanspruchung eingruppiert. Basis für die Ausführung der Abdichtungsarbeiten sind die Ausführungen der DIN 18534 „Abdichtung von Innenräumen“. Vor diesem Hintergrund ist eine Grundvoraussetzung, dass hier ausschließlich feuchteunempfindliche Untergründe vorliegen (z. B. ein Zementestrich am Boden und Zementtrockenbauplatten). 

Gipskarton ist nicht zulässig. Für Durchdringungen, speziell im Bodenbereich, wird vorausgesetzt, dass diese entsprechende Anflanschmöglichkeiten für Abdichtungen im Verbund aufweisen. Thermisch stark belastete Rinnen müssen so präpariert sein, dass die Abdichtung unter diesen hindurchgeführt werden kann, d. h. der Estrich muss hier entsprechend ausgespart sein. Sollte eine Abdichtung nach DIN 18534-2 unterhalb des Estrichs angeordnet sein, so sind die Anschlussdetails, besonders im Wandbereich, sachgerecht zu planen.  

Grundsätze der Abdichtung im Verbund

  • Auswahl der Abdichtung und Untergründe erfolgt gemäß der Vorgaben der DIN 18534 – Abdichtung von Innenräumen – von 07/2017  
  • Untergrund muss geeignet sein (geeigneter Baustoff, ebenflächig, trocken, tragfähig und rissfrei; Oberfläche muss für die aufzutragenden Schichten gut haftend sein)  
  • Akklimatisierung aller Materialien an die Umgebungstemperaturen und Einhaltung der Verarbeitungstemperaturen ist notwendig  
  • Nur zugelassene Abdichtungsstoffe verwenden (Zulassungen nach Ü-Zeichen, abP, ETA und / oder DIN EN 12004)  
  • Im direkt beanspruchten Bereich (wie den Wänden im Duschbereich und bodengleichen Duschflächen) sind Boden- und Wandflächen grundsätzlich abzudichten  
  • Geeignete Abdichtungsstoffe sind in Abhängigkeit von den vorhandenen Untergründen und Wassereinwirkungsklassen auszuwählen (siehe dazu: DIN 18534)  
  • Abdichtungsschicht fehlstellenfrei nach Herstellerangaben auftragen (mindestens zwei Arbeitsgänge / Lagen)  
  • Mindesttrocknungszeiten der einzelnen Schichten beachten  
  • Zur Anbindung an die Abdichtung im Verbund sind nur Bodenabläufe mit Klebeflansch zu verwenden 
  • Abdichtung von Bewegungsfugen / Randfugen  
  • Einlage aus Vlies, Gewebe oder Folie so verwenden, dass planmäßige Bauteilbewegungen aufgenommen werden können.  
  • Nur geprüfte Dichtbänder / Manschetten verwenden 

Flanschvarianten

Bei der Planung der Entwässerungskomponenten aus Edelstahl gilt es, besonderes Augenmerk auf die Schnittstelle zwischen Abdichtung und Bodenrinne bzw. Aufsatzstück zu legen. Verschiedene Flanschvarianten sorgen für schnittstellen- und normgerechte Lösungen für den jeweilig geplanten Bodenbelag. 

Besandung

Besonders bei einer Anbindung an Bodenbeschichtungssystemen (z. B. Epoxidharz) empfiehlt es sich, die Flansche von Edelstahlentwässerungsrinnen oder -abläufen zu besanden, um besser mit dem umgebenden Belag und dem Untergrund verbunden werden zu können. Durch die Besandung wird die Rauheit der Oberfläche erheblich erhöht und dadurch die Haftung am Untergrund oder am benachbarten Bodenbelag bzw. der Dünnbettabdichtung unter dem Belag verbessert.  

Die Beschichtung ist zudem auch resistent gegenüber Salzen, Säuren, Laugen, verschiedenen Lösungsmitteln und vielen anderen Stoffen. Des Weiteren kann die Beschichtung auch in sensiblen Bereichen wie z. B. Krankenhäusern oder Nahrungsmittel- und Pharmabetrieben eingesetzt werden.  

Planungs- und Einbauvorschläge

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