Rückstauschutz
Der wirksamste und sicherste Schutz gegen Rückstau ist die bauliche Ausführung einer ausreichenden Überhöhung zwischen der wirksamen Rückstauebene und dem maßgebenden Niveau der Entwässerungsstellen. Doch ist dies in vielen Fällen nicht möglich. Deshalb müssen anlagentechnische Schutzmaßnahmen getroffen werden.
Ermittlung der zu schützenden Ablaufstellen
Nun muss ermittelt werden, welche Ablaufstellen gegen Rückstau zu sichern sind. Generell gilt, dass Ablaufstellen oberhalb der Rückstauebene, die im freien Gefälle entwässert werden können, nicht über eine Rückstausicherungsanlage entwässert werden dürfen. Beim Trennsystem müssen Regen- und Schmutzwasser getrennt abgeleitet werden. Beim Mischsystem sind Regen- und Schmutzwasser über getrennte Fall-, Sammel- oder Grundleitungen aus dem Gebäude herauszuführen. Die Grund- bzw. Sammelleitungen müssen aus hydraulischen Gründen außerhalb des Gebäudes möglichst nahe dem Anschlusskanal an der Grundstücksgrenze zusammengeführt werden. Die Zusammenführung sollte in einem Schacht mit offenem Durchfluss erfolgen.
Wenn Ablaufstellen oberhalb der Rückstauebene über eine Rückstausicherungsanlage entwässert werden, droht im Rückstaufall eine innere Überflutung. Diese nicht normkonforme Leitungsführung muss in jedem Fall korrigiert werden.
Deshalb ist eine korrekte Leitungsführung wichtig
Eine Missachtung dieser Grundsätze kann im Rückstaufall zu einer inneren Überflutung führen und ist als Planungsfehler zu bewerten. Somit steht dieses Prinzip der korrekten Leitungsführung an erster Stelle bei einer fachgerechten Projektierung. Dies muss auch bei jeder Sanierung oder jeder Umbaumaßnahme überprüft werden. Falsche Leitungsführung muss korrigiert werden. Dies kann durch Trennung des Schmutz- und Regenwassers erreicht werden, bevor Rückstausicherungsanlagen installiert werden.
Zur Beachtung:
Ist eine unterbrechungsfreie Entwässerung erforderlich, z. B. durch eine Waschmaschine, empfiehlt sich der Einbau einer Rückstaupumpanlage (Pumpfix F).
Wenn Regenwasser mit Schmutzwasserleitungen im Gebäude zusammengeführt wird, droht eine innere Überflutung. Dieses Risiko wird durch den Einbau einer Rückstausicherung sogar noch erhöht und kann nur durch eine korrekte Leitungsführung vermieden werden.
Fazit
Unter Beachtung dieser Planungsregeln ergeben sich bei häuslichem Abwasser folgende Teilströme:
- Schmutzwasserstellen oberhalb der Rückstauebene
- Schmutzwasserstellen unterhalb der Rückstauebene
- Regenwasser oberhalb der Rückstauebene
- Regenwasser unterhalb der Rückstauebene