Was müssen Sie bei der Entwurfsplanung beachten, um ein Objekt erfolgreich vor Rückstau zu schützen? Wir haben die wichtigsten Infos für Sie zusammengestellt.

Einbaumöglichkeiten von Rückstausicherungen

Rückstausicherungen können auf verschiedene Arten eingebaut werden, die die Produktauswahl maßgeblich beeinflussen.
Einbaumöglichkeiten von Rückstausicherungen
Erdverbau
Bodenplatte
Freiliegend

Beispiele für den Einbau von Rückstausicherungen

Wie können unterschiedliche Einbausituationen von Rückstausicherungen gelöst werden? Wir zeigen es Ihnen.
Gleich herunterladen:

Worauf sollten Sie bei der Planung der Rückstausicherung achten?

Meistern Sie planerische Herausforderungen mit den Tipps unseres KESSEL-Experten.
Andreas Molitor
Leiter Kundenentwicklung
Tipp 1: individuelle Rückstausicherung erörtern
Muss das Objekt überhaupt gegen Rückstau geschützt werden – und wenn ja, wie?

Im Falle von Starkregen oder einer Verstopfung im Kanal füllt sich das Kanalsystem und staut sich dabei auch in die angeschlossenen Grundleitungen der Gebäude zurück und kann dabei bis zur Rückstauebene (meist Straßenoberkante + 15 cm) ansteigen. Befinden sich Räume unter der Rückstauebene (z. B. Souterrain oder Keller), können diese ohne Rückstauschutz schnell geflutet werden. 

Deshalb ist es wichtig zu klären, ob das jeweilige Gebäude gegen Rückstau geschützt werden muss und welche Rückstausicherung dafür die richtige ist. Aber aufgepasst: Nur Einrichtungsgegenstände unterhalb der Rückstauebene müssen gegen Rückstau gesichert werden. Ablaufstellen, die oberhalb der Rückstauebene liegen, sind nach DIN EN 12056 mit freiem Gefälle hinter einer Rückstausicherung an die Hausanschlussleitung anzuschließen. 

Schmutz- und Regenwasser sind immer getrennt abzuleiten.

Schmutz und Regenwasser müssen im Gebäude immer getrennt voneinander abgeleitet werden. Dies gilt auch für die Rückstausicherung!  Um Niederschlagsflächen vor Rückstau zu schützen, sind Doppelhebeanlagen oder Hybrid-Hebeanlagen einzusetzen.

Die Rückstauebene ist bei ebenem Gelände die Oberkante des Kanaldeckels plus 15 cm.

Grundsätzlich versteht man laut Norm DIN EN 12056-4 und DIN 1986-100 unter der Rückstauebene die höchste Ebene, bis zu der das Wasser in einer Entwässerungsanlage ansteigen kann. Dabei orientiert man sich häufig an der Oberkante des Kanaldeckels. Aufgrund des möglichen Quelldrucks im Abwassernetz empfiehlt sich jedoch ein Sicherheitszuschlag von 15 cm. Bei einer Hanglage orientieren Sie sich bitte am nächsthöheren Kanaldeckel und geben noch 15 cm dazu. Weitere Informationen zur korrekten Bemessung der Rückstauebene erhalten Sie im KESSEL Treffpunkt Entwässerung auf YouTube.

Bei fäkalienhaltigem Abwasser muss ein elektrischer Rückstauverschluss eingesetzt werden.

Ganz wichtig: Für fäkalienhaltiges Abwasser erlaubt die Norm nur Rückstauverschlüsse des Typ 3F, die über einen Notverschluss (per Hand zu betätigen) und einen elektrischen Verschluss verfügen. Aus Unwissenheit oder Kostengründen wird häufig ein mechanischer Rückstauverschluss mit Pendelklappen des Typ 2 verbaut. Der falsche Rückstauverschluss ist allerdings nicht nur unzulässig – er kann auch erheblichen Schaden anrichten.

Der Abwassertransport im Rückstaufall muss für Einliegerwohnungen immer gewährleistet sein.

Wenn Räume zu dauernden Wohnzwecken genutzt werden wie beispielsweise bei einer Einliegerwohnung, dann muss das Abwasser auch im Rückstaufall zuverlässig transportiert werden können. Für diesen Fall empfiehlt sich die Sicherung z. B. mit der Rückstauhebeanlage Ecolift, der Rückstaupumpanlage Pumpfix F oder einer Doppelhebeanlage.

Damit die Rückstausicherung optimal funktioniert, ist ein sorgfältiges Vorgehen entscheidend.

Vorausschauende Planung ist die halbe Miete: Achten Sie deshalb schon im Vorfeld auf die maximale Kabellänge von 25 m. Planen Sie zudem ausreichend Platz für die Wartung ein. Oberhalb des Rückstauverschlusses müssen mindestens 50 cm Wartungsraum zur Verfügung stehen. Sehen Sie darüber hinaus in der Rohrleitung vor dem Rückstauverschluss eine Beruhigungsstrecke von 1 m Länge vor.

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